Update: CO2-Diebstähle lähmen Emissionshandel

Januar 20, 2011

Gestern hat die EU-Kommission den Handel mit CO2-Emissionszertifikaten ausgesetzt. Inzwischen konnte ich mit unseren Händlern darüber sprechen. Folgende weiteren Hintergrundinfos:
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Handel mit Emissionszertifikaten eingestellt

Januar 19, 2011

Schon gestern schrieb ich, dass eine große Menge an CO2-Emissionsrechten gestohlen wurde und das dies bereits den Handelspreis negativ beeinflusst. Die Marktteilnehmer haben Angst gestohlene Zertifikate zu erwerben. Nun berichtet auch Spon darüber, weil der Handel inzwischen komplett eingestellt wurde:

Wegen Sicherheitslücken hat die EU-Kommission den europäischen Emissionsrechtehandel nahezu komplett gestoppt. Die Verfügung umfasse die meisten Transaktionen und gelte mindestens bis zum 26. Januar, teilte die Kommission am Mittwoch mit.

Da bin ich mal gespannt, was das für eine Sicherheitslücke sein soll. Vermutlich die Tatsache, dass die Zertifikate über Landesgrenzen hinweg kam nach zu verfolgen sind.
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Abschwung auf dem Emissionsmarkt

Januar 18, 2011

Gerade im Newsletter gefunden:

Die Preise für Europäische Emissionsrechte (EUA) im Dezember 2011-Vertrag starteten bei 15,10 EUR/Tonne. Im Gegensatz zu steigenden Rohstoffpreisen sanken die CO2-Preise kontinuierlich bis zu 14,24 EUR/Tonne am Monatsende.
[..]
Der Abschwung der CO2-Preise im Dezember ist unter anderem auf den Diebstahl von 1,6 Millionen CO2-Zertifikaten in Rumänien zurückzuführen. Einige Handelsteilnehmer schränkten ih-re Aktivitäten daraufhin ein, um den Erwerb von gestohlenen Zertifikaten zu vermeiden. Die Klimakonferenz in Mexiko hatte keinen spürbaren Einfluss auf den Emissionsmarkt.

Das schon wieder Emissionszertifikate gestohlen wurde war mir neu. In Google gibt es auch nur einen Treffer zu dem Thema, bei Platts einem Broker:

The European Commission is working to improve the security of national greenhouse gas emissions registries following recent instances of theft of carbon allowances from registry accounts, an EC spokeswoman said Thursday.

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The comments follow the theft of 1.6 million EU Allowances from one of global cement maker Holcim’s accounts on the Romanian emissions registry in late November.

[..]

The EUAs were stolen as a result of acquired registry login details which were obtained by the perpetrator using a „trojan“ computer virus, market sources said.

Die geben noch an, dass 600.000 der 1,6 Millionen Zertifikate inzwischen wieder aufgetaucht sind. Die anderen zirkulieren noch im Markt und offenbar negativen Einfluss auf die Liquidität und die Preise.

  1. Zwei Kommentare seien mir dazu zugestanden:
    Liebe Politiker, schämt Euch, dass eine Bande Krimineller mit Trojaner mehr Einfluss auf die CO2-Einsparungen haben als Ihr mit den Klimagipfeln.
  2. Liebe Kriminelle, schämt Euch, dass Ihr nicht nur eine Firma um einen zweistelligen Millionenbetrag erleichtert habt, sondern auch den CO2-Ausstoß der EU erhöht.

European Energy Exchange (EEX) und der CO2-Ausstoß

November 12, 2010

Ich halte den Zertifikate-Handel für CO2-Emissionen für einen guten und effizienten Weg, dem Klimawandel entgegenzuwirken. Trotzdem muss man ja nicht unnötig CO2 ausstoßen, auch wenn die Emissionsrechte von jemand anderes bezahlt werden. Dies tut aber die EEX, in dem sie ein Laufband auf ihrer Webseite für den Emissionshandel hat, die bei mir signifikant Rechnerlast und damit Stromverbrauch erzeugt. Solche Laufbänder sind ohnehin Nervtöter (wer liest das?), aber auf einer Seite für Emissionshandel, finde ich es völlig verfehlt.


Kurzes Update auf die Energiemärkte

November 9, 2010

Kohle ist am kurzen Ende im Vergleich zu den Terminkontrakten stark gestiegen und kurz davor von Contago in Backwardation zu wechseln. Ein zeichen von hoher Liquidität, die in lagerbare physische Güter fließt. In Backwardation hat eine Investition in Spot-Kohle einen erwarteten Verlust über die Zeit. Zuletzt war Kohle in Backwardation Sommer 2007 bis Sommer 2008. Danach brachen die Preise dramatisch ein.

Strom fiel im Oktober in Deutschland, BeNeLux und UK. Grund hierfür sind im wesentlichen fallende Terminpreise für den Brennstoff Gas. Aus dm gleichen Grund fielen die Emissionsrechte (EUA und CER) für Lieferung im Dezember 2010. CERs fielen stärker als EUA, weil Marktteilnehmer hier eine gestiegene Unsicherheit sehen.


Der Bund soll für Phishing des CO2-Handels gerade stehen

September 28, 2010

Es war das Phishing des Jahres: Gauner haben mit einer recht primitiven Phishing-Email, die heutzutage keinen technophoben Online-Banker mehr in die Falle lockt, einige Konten im Emissionshandelsregister DEHSt geräumt. Die Geschädigten wollen nun das Geld vom Bund zurück. Vorgeschobener Grund: „Während andere von der Attacke ebenfalls betroffenen Behörden in Europa gleich morgens vor der Phishing-Mail gewarnt hätten, habe die DEHSt dies erst am späten Nachmittag getan„. Das ist lächerlich. Ich hoffe der Richter weiß die Eigenverantwortung im Online-Banking richtig einzuschätzen.


Kritik des Emissionshandels

September 19, 2010

Sawyer Glacier3

Image by lvn8ive via Flickr

Im Blog Wirtschaftswurm, bin ich auf eine Kritik zum Emissionshandel gestoßen, die ich hier gerne kommentieren möchte, weil ich den Emissionshandel optimistischer sehe.  Der Arne Kuster von Wirtschaftswurm kritisiert drei Punkte:

  • Karusselgeschäfte zwecks Mehrwertsteuerbetrug
  • Emissionsrechte werden verschenkt
  • Projektbetrug bei der Erzeugung von Emissionsreduktionsnachweisen (CER)

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Dokumentation: Die Phishing-Email im Emissionshandels-„Hack“

Februar 3, 2010

Hier eine Phishing-Email, wie sie zum Abfischen der Passwörter der Deutschen Emissionshandelsstelle (DEHSt)verwendet wurden. In dem vorliegenden Fall ohne Erfolg. Der Empfänger informierte die DEHSt umgehend. Alle Hervorhebungen sind so im Original.
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Ich bin ja für Windräder, aber…

Januar 14, 2010

… gibt es die auch mit Rußfilter?


RWE: Werbung mit dem Riesen

Dezember 30, 2009

Ich versuche noch folgende RWE-Werbung zu interpretieren:

RWE-Weihnachtswerbung

Ist RWE also ein Riese mit Herz aus Stein, der versucht sich einen grünen Anstrich zu geben?


Cap’n’Trade: Certified Emission Reductions

Dezember 27, 2009

In der EU herrscht ein Marktmechanismus zur Begrenzung und Reduktion von CO2-Emissionen. Die Gesamtmenge der Emissionen wird begrenzt und jeder kann sich das Recht kaufen einen Teil der erlaubten Menge zu verbrauchen. Dieses Recht wird durch sogenannte European Emission Allowances (EUA) verbrieft. Es geht jedoch auch ohne. Man kann sich im Rahmen des Kyoto-Protokolls bestätigen lassen, dass man anderswo CO2-Emissionen in der gleichen Menge eingespart hat. Diese Zertifikate nennt man Certified Emission Reductions (CER) und die Reduktionen können in allen Entwicklungs- und Schwellenländern stattfinden.
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Strom kostet weniger als nichts

Dezember 27, 2009

Die taz meldet, dass am zweiten Weihnachtstag der Strom zum zweiten mal in der Geschichte der Bundesrepublik weniger als nichts gekostet hat. Das bedeutet, dass Stromabnehmer noch Geld dazu erhalten haben, wenn sie so gnädig waren Strom zu verbrauchen. Die Schuld macht die taz bei den hohen Windeinspeisungen und unflexiblen Großkraftwerken aus. Das Problem hatte ich auch schon mal beschrieben. Nur eines vergisst die taz zu erwähnen: die „unflexiblen Großkraftwerke“ sind die mit dem geringsten Produktionskosten und vergleichsweise hohen Wirkungsgraden (lies geringen CO2-Ausstoß). Wenn wir die Abschalten, dann wird der Strom teurer. Darüber beschwert sich die taz aber auch. Wer wirklich was für die Umwelt tun will, der soll (a) mehr Stromleitungen zwischen den Ländern bauen, damit umweltfreundlicher Windstrom aus Deutschland auch in Frankreich an den Verbraucher gebracht werden kann und umgekehrt und (b) für mehr Flexibilität beim Verbraucher sorgen: Der Kühlschrank muss wirklich nicht anspringen, wenn gerade Spitzenlast herrscht. So schnell werden die Biere nicht warm und der Käse schlecht.


Ich glaube nicht an die Erderwärmung

Dezember 21, 2009

I don't believe in global warming

I don't believe in global warming

(via phreak20.com)


Hoffnung für Kopenhagen?

Dezember 18, 2009

Der europäische Handel von „European Emission Allowances“, also CO2-Emissiongenehmigungen, baut auf der Effizienzmarkthypothese auf. Die Idee ist einfach, wenn eine CO2-Emission einen Börsenpreis hat, so wird immer der CO2 sparen, der dies besonders günstig kann. Es spart nämlich der CO2-Emissionen, für den das Sparen der Emission billiger ist als der Ankauf des Emissionsrechts. Steigt der Preis nun, so lohnt sich der Emissionsverzicht für weitere Marktteilnehmer. Fällt der Preis, so ist dies ein Zeichen dafür, dass der Markt erwartet, dass zukünftig weniger CO2 gespart werden muss als noch zuvor vermutet. Während der Kopenhagener Klimakonferenz ist der Marktpreis um 5,6% gefallen. Die Politik hat es also tatsächlich geschafft die ohnehin niedrigen Markterwartungen an die Konferenz zu unterbieten.
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