Stellflächen-Pacht für Windräder steigt rapide

November 1, 2013

Marktkröfte bei der Arbeit: Aufgrund immer weniger geeigneter Flächen für Onshore-Windparks steigen die Pachtgebühren für Stellflächen rapide. In den windreichen Regionen Norddeutschlands erreichen diese mittlerweile neue Rekordwerte von bis zu 100.000 EUR pro Jahr und Windrad. Von den steigenden Preisen profitieren hauptsächlich Landwirte, die ihre Ackerflächen zur Verfügung stellen. In der Regel verlangt der Pächter 13 Prozent der Stromerträge. Bis vor kurzem lag das Maximum noch bei knapp 10 Prozent.


Strompreisdifferenz teilt die deutsche Industrie

Oktober 25, 2013

Einem Bericht des Wirtschaftsmagazins „Capital“ zufolge sorgt die Strompreisdifferenz zwischen der deutschen Großindustrie und dem Mittelstand
für zunehmenden Unmut. Während der Strompreis aufgrund von Befreiungen beim Netzentgelt und der EEG-Umlage für Großverbraucher im ersten Halbjahr 2013 bei 6,4 ct/kWh lag, müssen mittelgroße Unternehmen durchschnittlich 12,8 ct/kWh bezahlen. Diese Differenz sei die größte in Europa und sorgt mittlerweile für Ärger innerhalb des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI). Der BDI fordert folglich die Bundesregierung zu einem schnellen Handeln und zur Lösung dieses Problems auf.


Energieinfrastrukturprojekt „Südlink“ startet.

Oktober 25, 2013

Unter dem Namen „Suedlink“ verbirgt sich eine 800 km lange Gleichstromübertragungsleitung zwischen Schleswig-Holstein und Süddeutschland zum Transport des überschüssigen Windstroms aus Norddeutschland in die Verbraucherzentralen Süddeutschlands. Verantwortlich für den Bau der Trasse sind die beiden Übertragungsnetzbetreiber TenneT und TransnetBW. Nach der Fertigstellung im Jahr 2022 soll die Gleichstromleitung zum einen von Wilster in der Nähe von Hamburg nach Grafenrheinfeld in Unterfranken sowie von Brunsbüttel nach Großgartach in Baden-Württemberg führen.


EU: Neue Auflagen könnten Bau von Windkrafträdern verhindern

Oktober 22, 2013

Das EU-Parlament hat, laut einem Bericht, neue Umweltschutzauflagen beschlossen, die einen starken Einfluss auf den Bau neuer Windkrafträder haben könnten. Bei zukünftigen Bauvorhaben soll demnach eine „Abschätzung der optischen Auswirkung“ erfolgen. Dies soll Bauten, „die die Sicht auf die Natur einschränken und die Harmonie der Landschaft stören“, bewerten und gegebenenfalls verhindern. Eine „Optische Auswirkungen sei demnach eine „Veränderung des Erscheinungsbilds oder der Ansicht der gebauten oder natürlichen Landschaft und städtischen Gebiete“. Die einzelnen Mitgliedsstaaten müssen über die Richtlinie noch entscheiden.


Das Gold von Athen

März 4, 2012

Wenn der König Geldsorgen hatte, dann ist er früher gerne in die Zentralbank gegangen und hat die Goldvorräte geplündert. Dabei beschränkte er sich nicht nur auf sein eigenes dort gelagertes Gold, sondern besonders auch das, das privaten Banken gehört. Die hatten es dort als Sicherheit für Ausleihungen hinterlegt. Ohne das Gold ist das Bankensystem ruiniert, aber der König hatte was er wollte: Geld.

Viele heutige Regierungen habe es leichter, weil sie ihre Zentralbank einfach Geld drucken lassen. Nicht so aber die Regierungen der Euroländer. Sie haben keine eigene Währung mehr seit sie ihre Souveränität diesbezüglich der EZB übertragen haben. Allzuviel Eigenkapital, Gegenstück vom damaligen eigenem Gold, haben die nationalen Zentralbanken im Euroraum auch nicht. Es ist verschwindent klein verglichen mit der jeweiligen Staatsschuld. Das eigene „Gold“ kann den Euroregierungen nicht weiterhelfen.

Der einzig verbliebene Topf an dem sich eine Euroregierung bedienen könnte, wären die bei der Zentralbank hinterlegten Sicherheiten. Heutzutage ist das kein Gold mehr, sondern andere Vermögensgegenstände; vor allem besicherte Forderungen und Staatsanleihen. Das ist unpraktischer als Gold, aber trotzdem wertvoll und höchst verlockend.

Bundesbankpräsident Weidmann scheint nun ernsthaft zu befürchten, dass hoch verschuldete Euroregierungen sich an den Sicherheiten vergreifen könnten. Denn er hat einen warnenden Brief an EZB-Präsident Mario Draghi geschrieben. Darin nimmt Weidmann

ausdrücklich auf die wachsenden Target-Forderungen Bezug. Er schlägt eine Besicherung dieser Forderungen der EZB gegenüber den finanzschwachen Notenbanken des Eurosystems vor, die einen Wert von mehr als 800 Milliarden Euro erreicht hätten.

Was steckt dahinter? Immer wenn eine nationale Notenbank Geld an Banken im Euroraum verleiht, so fordert sie Sicherheiten ein. Über die Werthaltigkeit dieses Sicherheiten kann man unterschiedlicher Auffassung sein, aber für diesen Artikel stellen wir diese Frage mal zurück. Punkt ist, die Forderungen sind besichert.

Welche Sorge treibt Weidmann denn dann um? Es kann eigentlich nur die Sorge, sein dass die Sicherheiten bei der jeweiligen Zentralbank hinterlegt sind. Die Zentralbank hat nun ihrerseits Schulden gegenüber der EZB, die sogenannten „Target2-Forderungen“. Diese sind aber gänzlich unbesichert. Weidmann befürchtet nun, dass wenn z.B. Griechenland aus dem Euro austritt, die griechische Zentralbank die Sicherheiten einfach der griechischen Regierung übergibt statt sie zur Begleichung der Schulden gegenüber der EZB zu verwenden. Kurz, erfürchtet den Griff des Köngis nach dem Gold der griechischen Nationalbank.

Um dies Risiko abzuwenden, schlägt Weidmann vor die „Target2-Forderungen“ zu besichern. Das wäre kein Problem, denn die griechische Nationalbank könnte die Sicherheiten der Banken an die EZB weiterreichen. Oder, um in unserem Bild zu bleiben, wir könnten das Gold von Athen außer Landes schaffen.


Forward Curve des Baltic Dry Index(BDI) per 15.2.2012

Februar 16, 2012

Die Händler gehen davon aus, dass das Niveau auf Jahre hinaus schlecht bleibt. Wenn auch nicht so schlecht wie jetz gerade.


Baltic Dry fällt Spot unter 1000

Januar 18, 2012

Forwardmärkte bleiben stabil.

BDI Forward Curve

BDI Forward Curve


Open Brainstorm: Cash-flow Steuer

Januar 12, 2012

Mal gleich einen Disclaimer vorab: das ganze hier ist nicht zu ende gedacht. Kommentare, Vorschläge und Verrisse sind gleichermaßen willkommen.

Beim Lesen von der Meinung von Wirtschaftswurm zur Finanztransaktionssteuer ist mir eine Idee wieder eingefallen, über die ich schon mal sinniert habe: Könnte man nicht statt Steuer auf Mehrwert, Gewinne, Einkommen und aktuell Finanztransaktionen einfach eine Steuer auf elektronische Zahlungsströme, Neudeutsch „Cash flows“, erheben? Die Steuer muss prozentual sehr klein sein. Ich habe kein Zahlenmaterial um abzuschätzen wie hoch die Steuer sein müsste um die o.g. Steuerarten zu ersetzen. Aber die Steuer wäre nur sinnvoll wenn der Zinsatz unter 1% liegt. Mag sein, dass dies zu klein ist um genügend hohe Einnahmen zu erreichen. Dann wäre die Idee schon gestorben. So oder so würde ich das gerne mal durchdenken.

Vorteile:

  • Drastische Vereinfachung des Steuersystems
  • Die Steuer ist praktisch nicht zu umgehen außer durch die Verwendung von Bargeld oder Tauschhandel. Beides würden eher weniger Vermögende Menschen mit kleineren Beträgen machen. Anders als derzeit, wäre es also einfacher für Arme die Steuer zum umgehen als für große Vermögen.
  • Ein Transaktionssteuer für alle Börsen und OTC-Transaktionen ist mit inklusive. Und sie lässt sich im Gegensatz zu der Merkel’schen Finanztransaktionsteuer nicht so leicht umgehen, weil die Steuer schon fällig wird, wenn man sein Geld zwecks Umgehung ins Ausland überweist.
  • Es findet keine direkte Enteignung statt wie bei einer Vermögenssteuer. Erst bei der Umschichtung oder Verwendung des Vermögens wird die Steuer fällig.

Nachteile

  • Ähnlich wie bei einer Umsatzsteuer gäbe es einen Anreiz zu größeren Firmeneinheiten und Fusionen, um Zahlungsströme zu vermeiden. Daher muss der Steuersatz auch klein sein, um hier nicht zu stark verzerrend zu wirken.

Was meint ihr?

 


Der Baltic Dry Index fält – wie erwartet

Januar 6, 2012

Auf Bloomberg sieht man einen schnell fallenden Baltic Dry Index.

BDI on Bloomberg

BDI on Bloomberg

Heißt das die Weltwirtschaft knickt ein? Möglich ist das, aber wenn es so ist ist es keine neue Information. Denn die Forward-Märkte erwarten schon länger einen steilen Fall Frachtraten.

FFA BDI Forward Curve
FFA BDI Forward Curve

Die Kurve ist vom 4. auf den 5. Januar zwar über alle Laufzeiten auch gefallen, aber nicht so stark wie der Index selbst. Aktuell erwarten die Händler einen weiteren Fall des Index auf 1.200 Punkte. Gut 200 Punkte tiefer als heute.

 Update 11. Jan 2012
Die Forwardmärkte sind inzwischen auch ein wenig gefallen und gehen nun von einer Bodenbildung um 1070 aus.
BDI Forward-Kurve

BDI Forward-Kurve


Brent ICE future shows declining prices

Dezember 6, 2011

The current future curve of Brent oil contract on the Intercontinantal Exchange don’t particularly point into the direction of a future energy price shock. Sven years from now, oil is marked at 92.5 USD down from today’s 111.

Brent ICE Future Forward Curve

Brent ICE Future Forward Curve


Hacking My Company

November 25, 2011

Today I received the following message. Sole purpose seems to be to tempt me to open the attachment in order to break in our system. Interestingly, it is highly customized including real existing names, branch offices and counterparts. As the trojan horse also remained undetected by the virus scanners, I assume it was constructed for the very purpose. Nice try.

Corruption at <Company Name> !!!

 

At this very moment, without you noticing it – <Company Name> is becoming a corrupt company!!!
 

Hamburg’s trader <Real Trader Name> has misappropriated company funds during several years. He set up fictious deals with the power broker <Counterparty Name> from London – the fraud’s losses sum up to more than EUR 2.300.000!
 
So called “switches” or “triangular deals” were intentionally booked and charged with broker fee. Those deals are supposed to be free of charge. Several hundreds of those deals exist between <Real Trader Name> and <Counterparty Name>. It is not possible to book those deals falsely by accident. Both parties – trader and broker – have to confirm same prices, volumes and broker fee. If one party books falsely, it is discovered by the other one. Only if both parties confirm each other the deals will float into the system.
 
An internal investigation is still running.  <Counterparty Name> already repaid the money. So there exists consensus that those deals are not legitimate. Claims of technical mistakes were made. The money is back, but there are no consequences for the corrupt employee <Real Trader Name>.

Why not? This was not done by mistake. It is a corrupt and criminal setup. Your company’s management is fostering corruption and prevents transparency. <Company Name>’s management must be aware that it compromises every employee’s trust and goodwill by protecting corrupt individuals. <Company Name> automatically admits complicity in this affair of corruption when it does not act in a transparent and just way.

 
See for yourselves and browse through the attached list. It contains all switch deals that were booked by <Branch Location>’s traders from 2008 on. Every row contains two deals with their according booking IDs. Those two deals make up one triangular deal.
 
Sort by name and broker company. Look for triangular deals that were booked with broker fee. Where those deals appear systematically, a corrupt scheme is behind it.

Verify the deals; make sure you understand what is going on. Once you understand the full scope, ask your superior if he knew about it. Do not make way for concealment and corruption.
 

This message went to over 1,000 recipients within your company.

 

This message will eventually reach <Company Name>’s business partners.

This message will eventually reach the press.

 


Occupy HSH Nordbank

November 3, 2011

Derweil in Hamburg vor dem HSH Haupteingang

(Quelle: Peter)

 


A EFSF Leverage Increases German Guarantee

Oktober 24, 2011

There is a lot of talk going on the EFSF increasing its firepower by leveraging up the current total notional of 440 billion Euro. The politicians in Germany try sell this to the people by emphasizing that Germany’s stake in the guarantee will stay at 211 billion and that the German government will not increase this in any case.

Many commentators both in the media and blogs argued that, while the notional of the guarantee stay the same, the risk increases proportional to the leverage. I agree, but I would like to point out additionally that the notional of the German stake will also increase. Not explicitly in the contracts of course, but implicitly. Just like the countries, with the notable exception of Iceland, quickly guaranteed all debts of their banking system as soon insolvency was threatening, the countries will also ride to help the EFSF if it has solvency problems.

A leveraged EFSF will be the central pillar of the European debt pyramid. It seems virtually impossible to me that Europe will ever let it default. But preventing the EFSF default means putting more money on the table. Either now or later. Politician just choose later, because it circumvents the inconvenient tour de parliaments.


Neuer Merle Hazard: The Ballad of Diamond Jim

Oktober 19, 2011

The lyrics can be found here.


Europe is Japan, USA is worse

Oktober 13, 2011

At least if looking at the 10y government bonds yields:

 

10y government bond yields

10y government bond yields

(Source: Page 40 from this PDF)