USA gegen Finanztransaktionssteuer

Die USA werden keiner Steuer auf Finanztransaktionen zustimmen. Das ist auch gut so, denn zu viele Finanztransaktionen sind nicht das Problem der Finanzmärkte, auch wenn es Linke immer wieder gerne behaupten. Das Problem der Finanzmärkte ist, dass die Verluste sozialisiert werden – und daran sind die Politiker schuld. Leider kann man aber keine Politiker besteuern.

6 Responses to USA gegen Finanztransaktionssteuer

  1. Onkel Heini sagt:

    Einen Staat braucht Einnahmen, die hat er von den Steuern. Steuern erhebt man dort, wo Kohle gemacht wird. Und mit Finanztransaktionen werden nun mal sehr grosse Gewinne eingefahren. Warum sollten die dann nicht besteuert werden? Schlussendlich braucht der Staat hunderte Milliarden an Steuergelder, um die Finanzindustrie zu retten.

    Das hat nichts mit „linker Behaupterei“ zu tun, finde ich. Und die Politiker sollen schuld sein, dass die Verluste sozialisiert werden? und die Gewinne privatisiert? Sind wir da nicht beim Kern des Kapitalismus angekommen, Junge?

    Der Kapitalismus, man sieht es jetzt endlich ziemlich deutlich, bewirkt seine eigene Zerstörung, die Zerstörung der Umwelt, die Zerstörung der Völker, der Gerechtigkeit, der Solidarität.

    Also bitte, bitte zuerst Gehirn einschalten, und dann schuldige nennen.

    • ketzerisch sagt:

      „Der Kapitalismus [..] bewirkt seine eigene Zerstörung, die Zerstörung der Umwelt, die Zerstörung der Völker, der Gerechtigkeit, der Solidarität.“

      Die Aufgabe der Politiker wäre es aber dies zu verhindern und die Spekulanten auf ihren Verlusten sitzen zu lassen. Stattdessen schenkt er ihnen Geld. Wenn es nicht so traurig wäre, dann wäre ich amüsiert, dass gerade Linke für Staatshilfen sind. Diese füttern den Kapitalismus. Das Geld wäre bei den zu erwartenden Arbeitslosen deutlich besser aufgehoben.

      Ich habe übrigens nichts dagegen die Gewinne von Finanztransaktionen zu besteuern. Es macht aber wenig Sinn die Transaktion unabhängig vom Gewinn zu besteuern. Aber selbst da wäre ich nicht dagegen – es ist mir egal. Unsinnig ist nur zu glauben, das behebe auch nur irgendein Problem des Finanzsystems.

  2. Onkel Heini sagt:

    Zu diesem Thema hier ein interessanter Artikel:

    http://www.woz.ch/artikel/2009/nr46/wirtschaft/18617.html

    • ketzerisch sagt:

      Der Bericht ist schlecht recherchiert.

      Eine Transaktionssteuer wird das „Auf und ab der Finanzmärkte nicht beeinflussen“. Die Liquidität wird abnehmen, was tendenziell zu höheren Instabilität führt. IMHO wird eine Transaktionssteuer eher nicht so hoch sein, dass dies relevante Auswirkungen hätte.

      Die Rechnung wie hoch die Einnahmen einer solchen Steuer sind, sind idiotisch. Das Handelsvolumen wird (zumindestens an den Börsen) sofort einbrechen, wenn die Steuer tatsächlich 0,5% betragen sollte. Entsprechend kleiner fallen die Steuereinnahmen aus.

      „Es wäre auch ein Stück soziale Gerechtigkeit, jene zur Kasse zu bitten, die die gegenwärtige Weltwirtschaftskrise verursacht haben.“

      Ja. Dafür hätte man aber gar nichts machen müssen. Erst die Staatshilfen (vor allem an die Banken) hat dazu geführt, dass die Schuldigen der Krise nicht zur Kasse gebeten werden.

      Ich finde das insofern schädlich, als das das geredet von der Transaktionsteuer von den wahren Schwächen des Finanzsystems ablenkt: Die viel zu kleinen Eigenkapitalquoten der Banken, welche im Endeffekt Steuergelder den Bankeneignern und Mitarbeitern zuschustern.

  3. Onkel Heini sagt:

    Das hier könnte Sie auch interessieren. Da wird es konkret.

    45 Jahre nach Hitchcocks Vögel: Schwarze Schwäne bedrohen die Weltwirtschaft

    • ketzerisch sagt:

      Zu diesem Thema im Allgemeinen findet sich meine Meinung hier:
      http://verlorenegeneration.de/2009/04/09/debitismus/

      Zu den Thesen:
      „1. die Wiederherstellung des staatlichen Vorrechts der Geldschöpfung“

      Weltfremd. Der Staat schon deswegen kein Vorrecht auf Geldschöpfung haben, weil es auch Devisen gibt. Auch impliziert die These, dass ich Dir kein Geld leihen darf, denn das wäre Geldschöpfung.

      Es gibt also immer mehr als eine Form von Geld und auch immer welche, die vom Staat unabhängig ist.

      „2. die Beendigung jeglicher Bankengeldschöpfung“

      Ich bin kein Verfechter des fraktionalen Bankensystems, aber auch kein Gegner. Nur sollten die Gläubiger der Banken nicht vom Staat rausgehauen werden, wenn es schief läuft. Und es sollte allen Beteiligten klar sein, dass es immer wieder schief laufen wird.

      „3. die schuldenfreie Inumlaufbringung neuen Geldes durch öffentliche Ausgaben.“

      Dem Staat Schulden zu verbieten, würde ich auch unterschreiben.

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