Ludwig Erhard hat mal das Bonmot geprägt, wonach Wirtschaft zur Hälfte aus Psychologie bestehe. Wenn auch in diesem Gedanken ein wahrer Kern steckt, so ist er doch verkommen zu Lizenz zum Schönreden für Politiker jeglicher Coleur. Unser neuer Wirtschaftsminister Guttenberg fiel schon einmal mit der irrwitzigen Prognose auf, der Aufschwung nahe. Heute warnt er vor einem Wettlauf um die düsterste Prognose. Statt einer nüchternen Aufnahme der Fakten, und der Erkenntnis, dass es es richtig mies läuft, übt sich der Wirtschaftsminister in Ausbildung in schneidigem Daueroptimismus und verspielt damit jenes Maß an Glaubwürdigkeit, dass für jeden Politiker notwendig ist.
Im Gegensatz dazu sind die jüngsten Aussagen von Norbert Walter von wohltuender Prägnanz. -5% ist nicht mal eine gewagte Prognose im angesicht der derzeitigen Verwerfungen im Verhältnis Staat Wirtschaft. Er argumentiert zwar für Konjunkturpakte (wohl im Dienste seines Arbeitgebers), hält dafür eine ehrlich Konjunturprognose bereit, die nicht im staatlichen Auftrag schöngefärbt ist. Das der Finanzminister interveniert, um schlechte prognosen abzufangen, wie in dem Beitrag berichtet wird, schlägt dem Fass den Boden aus: Das volk, der große Lümmel, soll am besten dumm bleiben.
[…] für Staatshilfe fest, glänzte mit überoptimistischen Prognosen, Pardon: Planzahlen oder wollte schlechtere Prognosen verhindern. Aber mit seinem Auftritt bei der Opel-Rettung hat er bei mir wieder Punkte gutgemacht. Leider hat […]